Heimatkreis Wollstein
                                                   Historischer Verein Wollstein und Umgebung 

Willkommen auf unserer  Webseite 

Der Heimatkreis Wollstein (HKW) ist die Vereinigung der Deutschen aus dem Kreis Wollstein/Wolsztyn in der ehemaligen  Provinz Posen, die nach Flucht und Vertreibung in Deutschland und dem westlichen Ausland ein neues Zuhause oder eine neue Heimat gefunden haben.

Am 20. Januar 1945 gingen die Deutschen des Kreises Wollstein unter Führung ihres Landrates Rolf Schneider vor der Roten Armee bei 20 Grad Minus auf die Flucht und erreichten mit ca. 7.000 Personen, einem Trecker mit Anhänger, einem Opel-Blitz/Holzvergaser, einer Zugmaschine mit Anhänger, ca. 1.100 Ackerwagen und ca. 2.200 Pferden ab dem 12. Februar bis Ende März 1945 den Ort Suhlendorf im Kreis Uelzen/Niedersachsen. Die eintreffenden Treckwagen wurden von der in Suhlendorf eingerichteten Treckleitstelle in die Dörfer des Kreises Uelzen eingewiesen. Damit war die Verwaltungshoheit des Wollsteiner Landrates beendet. Nach der Einweisung wurden noch wehrfähige Männer zum Volkssturm einberufen, Pferde und Treckwagen teilweise für die Wehrmacht requiriert. Nach Kriegsende kamen noch weitere „Wollsteiner“ Flüchtlinge aus der Sowjetischen Besetzungszone (SBZ), aus Polen und aus polnischen Arbeits- oder Internierungslagern in den Kreis Uelzen.

Die erste Aktivität der „Wollsteiner“ ist aus dem Jahre 1946 überliefert. Pastor Karl Schulz aus Suhlendorf (früher Rakwitz) berief unter dem Organisationsdach der Kirche, in Veerßen bei Uelzen, die erste Zusammenkunft ein. Nur die Kirche hatte diese Möglichkeit. weil die Siegermächte für Vertriebene ein Koalitionsverbot (Organisationsverbot) erlassen hatten. Erst später, als das Verbot aufgehoben war, gründete sich mit der Landsmannschaft Weichsel-Warthe (LWW) ein Dachverband der Flüchtlinge und Vertriebenen aus Polen, in dem sich auch die „Wollsteiner“ aus der ehemaligen Provinz Posen organisierten. Sie bildeten damals zahlenmäßig die stärkste Gruppe in der LWW des Kreisverbandes Uelzen, wie auch als Besucher bei den jährlichen Heimattreffen in Uelzen.

Für das neue Aufgabenfeld „Wollsteiner Heimatstube“ im „Haus Wollstein“ in Bad Bevensen musste im .Jahre 1981 ein rechtsfähiger Träger gefunden werden.

Dies war die Geburtsstunde des Vereins „Heimatkreis Wollstein e.V.“ (HKW).

Mitglied

Erwerben können die Mitgliedschaft Personen, deren familiäre Wurzeln im Kreis Wollstein und Umgebung sind bzw. waren. Der Verein ist beitragspflichtig. Fördernde Mitglieder sind willkommen.

 

 

Patenschaft

Im Jahre 1957 übernahm der Landkreis Uelzen die bis heute noch fortbestehende Patenschaft für die Deutschen aus dem Kreis Wollstein. Der erste „Sprecher der Wollsteiner“ war Herr Bruno Schulz (Eisenschulz) aus Bevensen (früher Wollstein), der sich schon in der Zeit ab 1918 große Verdienste um die Belange der Deutschen im Kreis Wollstein (Polen) erworben hatte.

 

Neuorientierung
Waren die ersten Jahrzehnte nach Flucht und Vertreibung u.a. der Wohnungs- und Arbeitssuche, der Regelung von Lastenausgleich, Renten und Hausratsentschädigung vorbehalten, so hat sich die Arbeit der LWW ebenso wie die des Heimatkreises erheblich verändert. Heute steht die Kulturarbeit, Aufarbeitung und Weitergabe der eigenen und der deutsch - polnischen Geschichte im Vordergrund.

Hierzu gehört auch die Verständigung mit unseren polnischen Nachbarn. Wir hatten im Kreis Wollstein alle einen „polnischen Nachbarn“!

Unsere Veranstaltungen und Aktivitäten
zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus. Neben dem traditionellen Heimattreffen im Oktober jeden Jahres, führen wir auch eine kirchlich geprägte Adventsfeier am 2. Advent durch.

Im Handwerksmuseum Suhlendorf unterhält der HKW eine Heimatstube (s. Heimatstube).

Seit 1990 organisiert der Heimatkreis Busreisen nach Wollstein (Wolsztyn), dort besuchen die Teilnehmer alte Bekannte und Freunde und haben über die Jahre auch viele neue Bekanntschaften geknüpft und Freunde gewinnen können. Diese Fahrten haben sich zu Geschichts- und Studienfahrten entwickelt.

Als gesellige Veranstaltung starten wir u.a. nach der Mitgliederversammlung einen Busausflug in die nähere Umgebung und laden nach dem Heimattreffen zum traditionellen  Grützwurstessen aus heimischer Küche ein. Das Treck-Erinnerungsfrühstück im Februar jeden Jahres in Suhlendorf erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Hier wird auch Heimatkunde vorgetragen.

Beim jährlichen Schlachtefest und am Grilltag des Museumsvereins in Suhlendorf, haben wir schon unsere festen Tischplätze. Jährlich sind wir mit Mannschaften beim Mannschafts- und Preisschießen des Schützenvereins Nestau und Umgebung dabei. Die „Wollsteiner“ Teilnehmer schießen untereinander den „Wollsteiner Wanderpokal“ zur Erinnerung an die Schützengilden und Schützenvereine im ehemaligen Krs. Wollstein aus. Für ein Jahr bleibt der Pokal beim Sieger. Der Name wird eingraviert.

Informationen
Für Mitglieder und Interessierte erscheint 2 x jährlich die „Wollsteiner Zeitung“ - ein mehrseitiges Rundschreiben mit aktuellen wie historischen Berichten und Nachrichten für Mitglieder und Nichtmitglieder. Zudem wurden in all den Jahren 3 Festschriften veröffentlicht. In der Reihe „Wollsteiner Aufsätze“ sind bisher 7 Hefte mit Beiträgen, Aufsätzen und längeren Informationen über die Geschichte des Kreises Wollstein und seinen ehemaligen deutschen Bewohnern erschienen. Die Serie wird fortgesetzt. Auch im Jahrbuch Weichsel-Warthe werden Beiträge über den Kreis Wollstein publiziert.

Kontakte nach Wolsztyn/Wollstein
Wir pflegen heute gute Kontakte zum Landkreis Wolsztyn (Wollstein), zur Stadt Wolsztyn / Wollstein und den zwei Gemeinden Przemet (Priment) und Siedlec (Scheltz). Auch in die jetzt nicht mehr zum Krs. Wolstyn gehörenden Gemeinden konnten wir Kontakte aufnehmen. Die kommunalen Spitzenvertreter wie Starost (Landrat), der Bürgermeister der Stadt Wolsztyn (Wollstein) und die Woyt‘s der Gemeinden waren schon mehrfach als Gäste in Uelzen und bei verschiedenen Veranstaltungen des Heimatkreises zugegen.

Als Heimatkreis haben auch wir an verschiedenen Veranstaltungen des Kreises und der Stadt Wolsztyn (Wollstein) mit Abordnungen teilgenommen. Für polnische Landwirte organisierte der HKW einen Besuch bei deutschen Landwirten im Krs. Uelzen und war bei einem Schülertausch beteiligt. Der HKW organisierte für deutsche Landwirte wie auch Handwerker eine Studienfahrt nach Wolsztyn (Wollstein).

Der HKW unterhält eine Partnerschaft mit dem Robert-Koch Museum in Wolsztyn (Wollstein) und ist Mitglied der Robert-Koch-Stiftung in Wolsztyn. Kontakte pflegt die Musikschule für Kreis und Stadt Uelzen mit der Musikschule Wolsztyn (Wollstein).

Finanzen
Seine Vereinsarbeit finanziert der Heimatkreis durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und einer Patenschaftszuwendung des Patenkreises. Er erhält keine institutionellen Mittel nach § 96 des Bundesvertriebenen und Flüchtlingsgesetzes. H.E.